Verschwendung im Unternehmen hat viele Gesichter: Verschwendete Zeit, verschwendetes Material und damit auch verschwendetes Geld sind nur einige Faktoren

Wer auf der Suche nach einer passenden Unternehmensphilosophie gegen Verschwendung ist, der hat diese möglicherweise mit dem Lean-Konzept gefunden.

„Werte ohne Verschwendung schaffen.“

Das ist das oberste Ziel. Das Lean-Konzept hat seinen Ursprung beim japanischen Autohersteller Toyota. Das Toyota-Produktionssystem brachte einige wegweisende Methoden und Prinzipien hervor. Teilweise sind sie uns heute noch ein Begriff und erfreuen sich großer Beliebtheit, beispielsweise das Just-in-time Prinzip.

Im Laufe der Jahre wurde der Lean-Gedanke auf viele andere Branchen und Bereiche übertragen. So formte sich beispielsweise das Lean Leadership Prinzip für die strategische Unternehmensführung. Lean Development beschäftigt sich mit der effizienten Produktentwicklung, Forschung und Entwicklung. Bei Lean Construction steht die Bauplanung sowie die Ausführung im Mittelpunkt. Bereits in den 1990ern begann die Baubranche sich die Vorteile von Lean Construction zunutze zu machen.

Dazu müssen die Planung und die Prozesse ganzheitlich betrachtet werden. Die zu treffenden Entscheidungen werden stets hinsichtlich des Gesamtnutzens des Projektes getroffen.Die gesamte Wertschöpfungskette wird unter die Lupe genommen. Entlang der Reise von der Planung bis zur Fertigstellung werden Meilensteine definiert, die das Projekt in einzelne Phasen gliedern.Die Organisation der Prozesse unterliegt nicht ausschließlich dem Ziel der Minimierung von Verschwendung. Der Wert für den Kunden wird gleichzeitig maximiert.

Ein weiteres wichtiges Element des Lean-Gedankens ist der kontinuierliche Verbesserungsprozess. Der Name sagt es bereits: Hier steht die kontinuierliche Verbesserung der einzelnen Prozesse im Fokus. Ganz getreu dem Motto: „Stillstand ist Rückschritt“.

Ein guter Gedanke zur Verbesserung alleine bringt noch nichts. Ein Mehrwert wird erst geschaffen, wenn diese Idee auch wirklich umgesetzt und ihr Nutzen bestätigt wird. Wenn sich eine Idee als gut erweist und sie sich auf andere Projekte übertragen lässt, wird sie zum neuen Standard. Sie wirkt aktiv der sogenannten Betriebsblindheit vor. Diese Blindheit lässt sich sehr gut mit dem Satz „Das haben wir immer schon so gemacht“ beschreiben. Solch ein Denken manövriert ein Unternehmen auf kurz oder lang aufs Abstellgleis. Durch den kontinuierlichen Verbesserungsprozess wird auf langfristige Sicht die Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten. 

Auch die Tholen Gebäudetechnik setzt bei vielen Projekten auf Lean Construction. Beispiele hierfür sind das Kölner Büroprojekt KITE am Butzweilerhof oder das Le Flair in Düsseldorf.

Hierbei wird der Nutzen schnell sichtbar. Beim KITE konnte dank der Lean-Methode sichergestellt werden, dass sich die unterschiedlichen Gewerke auf der Baustelle nicht gegenseitig behindern. Aus dem einfachen Grund, dass sie sich gar nicht gleichzeitig auf der Baustelle befanden.

Das Ergebnis ist eine Termin- und fachgerechte Fertigstellung des Objektes. Was logisch und einleuchtend klingt und es auch ist, will aber erst mal geplant werden.